Emotionsphobie: Keine Angst vor Gefühlen! – Ihre Persönliche Freiheitserklärung
von Dr. Wolf-Jürgen Maurer
Ein wesentliches Merkmal von Menschen mit psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen ist das Erleben der Einschränkung ihrer persönlichen (Wahl-) Freiheit.
Psychisch, körperlich oder in ihren Beziehungen passiert Menschen ständig etwas Unwillkürliches, was sie sich nicht erklären können.
Ihr bewusstes „Ich“ will also etwas nicht, aber „Es“ passiert Ihnen immer wieder und sie fühlen sich diesem unwillkürlichen Geschehen hilflos-ohnmächtig ausgeliefert.
Sie kämpfen dagegen an oder resignieren schließlich. Sie leiden, und fühlen sich als hilflose Opfer einer fremden unverständlichen Übermacht ohnmächtig ausgeliefert. So entsteht chronisches Stresserleben und -oft durch frühe überwältigende Ohnmachtserfahrungen gebahnt-depressive Lebens-Muster des Denkens, Fühlens und Verhaltens. Charakteristisch sind dabei negative neuronale Verschaltungen, die in das Erleben einer Opferrolle münden: Opfer Ihres Körpers, Opfer Ihrer Vergangenheit, Opfer anderer Menschen, Opfer einer feindseligen Welt. Und dieses Opfererleben erzeugt eine wilde Mischung schmerzlicher Gefühle. Angst, Enttäuschung, Wut, Schuld und Scham, Traurigkeit und Verzweiflung.
Die meisten Menschen mit psychogenen Erkrankungen haben eine Emotionsphobie .Und insbesondere Depressive haben Angst vor Gefühlen. Sie erleben Gefühle – bereits durch wenig einfühlsame frühkindliche Beziehungserfahrungen und mangelnde emotionale Unterstützung gebahnt – als überwältigend und haben Angst vor dem Verlust der Kontrolle über ihre Gefühle. Selbstschädigende depressionsfördernde Gewohnheiten, Denk-, Verhaltens- und Kommunikationsmuster sowie problematische Vorstellungen von ihnen selbst, sind im Wesentlichen Strategien, die sie entwickelt haben, um bestimmte Gefühle von sich fernzuhalten. Erst die Einsicht, dass sie Emotionen nicht fürchten müssen, verschafft ihnen den nötigen Freiraum dafür, an ihren schädlichen Gewohnheiten zu arbeiten. Innere Qualen entstehen größtenteils aus der eigenen Angst und aus den Gewohnheiten, die sie entwickeln, um ihr auszuweichen oder sie unter Kontrolle zu halten. Wenn sie nicht länger weglaufen, sondern sich umdrehen und den seelischen Schatten und „Dämonen“ ins Gesicht blicken, zeigt sich gewöhnlich, dass sie gar nicht bedrohlich sind. Depressive haben geradezu ein besonderes Talent dafür, Gefühle wegzudrücken. Sie sind sehr gut darin, sich Gefühle durch psychische Abwehrmechanismen wie Verdrängung, Verleugnung, Affekt-Isolierung und Gefühlsabspaltung und Intellektualisierung oder Somatisierung vom Leib zu halten. Sie setzen Selbstverleugnung und Selbstaufopferung so massiv ein, dass ihr Selbst zu verschwinden scheint und machen „emotionales Bodybuilding“ wie ich es gerne nenne: sie drücken ihre Gefühle in den Körper (somatisieren) und speichern die vermiedenen Gefühle in Muskelspannungen und schmerzhaften Muskelpanzern.
Das Äußern von Emotionen, das viele Menschen mit psychischen Erkrankungen auch wenig geübt haben, können wir Menschen bis zu einem gewissen Grad steuern, doch wenn wir das Erleben von Emotionen zu kontrollieren versuchen, geraten wir in Schwierigkeiten. Wir verstehen uns dann selbst nicht, haben keinen Zugang zu unseren Bedürfnissen, können uns anderen nicht verständlich machen und schlecht für eigene Bedürfnisbefriedigung in Beziehungen sorgen. Wenn die Fähigkeit eingeschränkt ist, unangenehme Gefühle zu spüren, nimmt auch die Fähigkeit ab, positive Gefühle wahrzunehmen. Wir gehen dann wie betäubt durchs Leben. Ein emotionales fassadäres normenorientiertes Nullinienleben. Ein Leben mit einer Maske, hinter der wir uns verstecken.
Beim allzu ausgiebigen Einsatz – gerade bei depressiven Menschen- von unreifen Abwehrmechanismen wie Verleugnung, Gefühlsabspaltung und Projektion, verzerrt sich der Blick auf das Geschehen um uns herum und die Realitätswahrnehmung .Dies hat leider eine persönlichkeitsverändernde Wirkung : Menschen mit depressiven Mustern versuchen nicht nur, den eigenen Schmerz aus ihrer Wahrnehmung zu verbannen, sondern können sich dann auch schlechter in andere hineindenken und mit ihnen mitfühlen, meiden ganz generell emotional aufgeladene Situationen und werden gefühlsärmer und distanzierter. Aus einer stereotypen Tunnelperspektive nehmen sie sich rasch als Opfer anderer Menschen und der Welt wahr. Oder aus einer kindlichen Befürchtung heraus und dem verständlichen Wunsch, nicht wieder zum Opfer der Welt zu werden, bekämpfen sie überreagierend unliebsame Umstände und andere Menschen, verallgemeinern dabei Situationen und unangenehme Erlebnisse und katastrophisieren Dinge, so dass sie im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung genau diese Dramen und Beziehungsenttäuschungen selbst hervorrufen, als deren Opfer sie sich so häufig erleben. Damit ist die alte Weltsicht wieder reaktualisiert worden. Die schlimme Vergangenheit wiederholt sich in der Gegenwart (Wiederholungszwang oder: und ewig grüßt das Murmeltier…).Das kleine Angst-Ich, unser Ego, liebt Dramen und lebt von Konflikten und Opferspielen. Dazu sucht es sich Mitspieler für die benötigten Täterrollen. So reinszeniert es eine bunte Mischung von sich abwechselnden Opfer-Retter-Täter-Verfolger-Dramen. Und führt zu Trennung, Schmerz, Angst und Isolationsgefühlen.
Menschen versuchen dann schließlich im Außen Situationen und Menschen zu vermeiden, die unangenehme Gefühle bei Ihnen auslösen könnten oder sie versuchen ihre Umwelt zu kontrollieren und das Außen nach ihren Vorstellungen zu verändern, damit sie im eigenen Inneren nicht gefürchteten Emotionen begegnen müssen. Dies führt zu einem angstmeidenden depressiv-einengenden Lebensarrangement voller Strampelaktionen und Kampf -mit nachvollziehbaren Beziehungsverwicklungen und Beziehungsinstabilitäten. Beziehung werden geopfert, Bindungsbrüche in Kauf genommen, um unangenehmen Gefühlen nicht begegnen zu müssen. Aus Angst vor Gefühlskontrollverlust wird überkontrolliert-und genau dadurch verlieren die Menschen schließlich ihre Freiheit und psychische Flexibilität und paradoxerweise früher oder später tatsächlich auch die Kontrolle über ihr Leben. Weil sie bemüht sind, ihre Gefühle unten zu halten, reicht sozusagen ein Tropfen, um das Fass zum Überlaufen zu bringen, und dann bricht eine Welle von lange aufgestauter Traurigkeit, Kummer, Angst oder Schuldgefühlen über sie herein. Hinter jedem Stimmungsumschwung steckt ein Gefühl, das nicht gefühlt wird. Auslöser ist in der Regel eine zwischenmenschliche Situation. Und weil sie nicht verstehen, was da mit ihnen geschieht, erleben sie sich als unzulänglich und ohnmächtig und sind frustriert – und rutschen wieder tiefer in die Depression. Daraus folgt, dass Depressive die eigenen Stimmungen beobachten müssen, um zu lernen, die dahinter verborgenen Gefühle zu erkennen. Ein Gefühlstagebuch hilft, die Verknüpfungen zwischen Ereignissen und Stimmungsveränderungen zu analysieren und sich bewusst zu machen.
Martin Seligman, ein renommierter amerikanischer Psychologe und bekannter Glücksforscher hat das Depressionsmodell der „erlernten Hilflosigkeit“ entwickelt. Seligman untersuchte in seinen Experimenten Hunde, von denen einige die Möglichkeit hatten, leichten Stromschlägen zu entfliehen, und andere nicht. Wenn sie später neuartigen Situationen ausgesetzt wurden, ergriffen die Hunde, die zuvor hatten ausweichen können, weiterhin die Flucht, während die meisten der Hunde, denen diese Möglichkeit verwehrt gewesen war, es jetzt gar nicht mehr versuchten. Selbst wenn offenkundig war, dass sie sich in Sicherheit bringen konnten, indem sie einfach über ein kleines Hindernis sprangen, legten sie sich einfach winselnd auf den Boden – sie schienen die Vorstellung entwickelt zu haben, dass sie hilflos waren und keinen Einfluss darauf hatten, was mit ihnen geschah.
Erlernte Hilflosigkeit ist eng mit der Depression verwandt, und mit ihr lassen sich viele selbstschädigende Verhaltensweisen erklären: z.B. die Duldsamkeit einer Frau, die ihren gewalttätigen Ehemann erträgt. Menschen mit depressiven Mustern haben meist schon früh in der Kindheit die Vorstellung verinnerlicht, dass sie nichts tun können, um ihrer Lage zu entkommen oder sie zu verändern. Allerdings entdeckte Seligman dabei auch Folgendes: Sowohl einem Drittel der Hunde als auch einem Drittel der menschlichen Probanden ließ sich partout nicht beibringen, dass sie Situationen hilflos über sich ergehen lassen mussten. Was unterscheidet dieses eine Drittel von den anderen?
Menschen, die zur raschen Kapitulation neigen, haben einen bestimmten Erklärungsstil gemeinsam. Sie neigen dazu, unangenehme Dinge und Situationen als stabil und andauernd und positive Umstände als vorübergehend zu betrachten, wohingegen Menschen mit einem optimistischen Erklärungsstil Ereignisse genau andersherum wahrnehmen. Außerdem neigen pessimistische Menschen dazu, ein negatives Ereignis nicht als Einzelfall, sondern als Teil eines umfassenden und globalen Musters zu sehen. Der dritte Aspekt des Erklärungsstils ist der Grad der persönlichen Verantwortung. Für negative Ereignisse geben sie sich meist selbst ganz allein die Schuld-(oder im Sinne einer Depressionsabwehr die ganze Schuld quasi präventiv anderen Menschen, um sich im Sinne eines Schwarz-Weiß-Denkens selbst nicht total schuldig fühlen zu müssen-mit der Folge einer hyperemotionalen destruktiven Wutreaktion, sogenannte Schuld-Wut-Wippe). „Immer geht alles schief, es geht nur noch bergab, und das ist alles meine Schuld.“ –dies illustriert also den depressiven Denkstil. Das depressive Denken ist derart von vorgefassten Meinungen bestimmt, und der Blick auf die Welt hat sich derart verengt, dass Menschen mit depressiven Lebensmustern für hoffnungsvolle Sichtweisen blind sind, weil sie einfach nicht in ihr negatives Selbst-und Welt- Konzept passen. Depressive unterscheiden sich von anderen Menschen nachweislich in den folgenden drei Punkten: Verhältnis zu sich selbst (Der schärfste Kritiker des Depressiven ist er selbst. Sie halten sich für fehlerhaft, unzulänglich oder benachteiligt), Verhältnis zur Realität (mit übergeneralisierendem Interpretieren von Feindseligkeit, Scheitern und Zurückweisungen) und einem pessimistischen Verhältnis zur Zukunft (von der sie nichts Gutes erwarten). So wird der Depressive wenig enttäuscht. Er hofft wenig, befürchtet aber viel-und in der Tat lassen sich viele depressive selbstsabotierende und selbstschädigende Muster als „Enttäuschungsprophylaxe“ verstehen.
Der erste Schritt zur Überwindung einer Depression besteht darin, die Denkprozesse zu ermitteln, die sie in Gang halten, und dem Patienten beizubringen, wie er sie bewusster wahrnehmen und hinterfragen kann.
Dies gelingt zum Beispiel mit Achtsamkeitsübungen:
Setzen Sie sich an einem ruhigen Ort eine Viertelstunde hin. Versuchen Sie nicht, Ihre Gedanken zu kontrollieren, sondern registrieren Sie, in einer passiven Haltung, wie sie an die Oberfläche emporsteigen. Achten Sie darauf, wie Sie sie mit Wertungen versehen – das ist gut, das ist schlecht, das ist angenehm, das ist unheimlich. Dieses Urteilen ist eine Gewohnheit, die sich unter Stress entwickelt. Wir ordnen die Dinge nicht nüchtern und unvoreingenommen ein, sondern versehen sie, ausgehend von früheren Erfahrungen, mit Wertungen, die wahrscheinlich nicht zutreffend sind, aber zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen werden. Depressive schätzen Dinge und Situationen meistens als negativ, mühsam, schwierig oder furchterregend ein, doch das ist ein Wahrnehmungsfilter, ein Denkmuster, das sie beiseitelassen können. Sie müssen diese Art des Urteilens aber nicht fortsetzen. Sie können sich klarmachen, dass sie unter Stress entstanden ist, aus der Notwendigkeit, jede Erfahrung schnell einzuordnen, damit Sie sogleich bereit dafür sind, die nächste Erfahrung zu verarbeiten. Sie können aber lernen, stattdessen jede neue Erfahrung zuerst einmal als etwas Einzigartiges zu sehen. Dann begreifen Sie, dass Ihr Pessimismus daher rührt, dass Sie sich angewöhnt haben, alles gleich in Schubladen einzusortieren.
Aber, wenn wir wirklich ehrlich sind und uns eines gewissen Maßes an Leid und Schmerz bewusst sind, – wir verletzliche Menschen neigen ALLE mehr oder weniger dazu, uns als Opfer der Außenwelt zu erleben. Wenn wir durch die Brille unseres kleinen Angst-Ich, unseres Egos, schauen, erleben wir uns emotional doch sehr abhängig von den Umständen und Situationen der Welt da draußen, die wir deshalb kontrollieren und zu unsern Gunsten verändern wollen.
Wir sind bisher gewohnt, die Welt folgendermaßen zu betrachten: Wir sehen Dinge, Körper, Situationen und Umstände als getrennt von uns an. Uns selbst nehmen wir als abgetrennt von all diesen Dingen wahr, mit bestimmten Bedürfnissen, welche die Welt um uns herum erfüllen sollte – möglichst in der Art und Weise, wie wir es uns vorstellen. Wenn dies geschieht, halten wir uns eher für glücklich. Wenn nicht, sind wir unglücklich. Wir pochen sogar auf gewisse Rechte, die uns nach unserer Meinung – oder nach der Meinung der Gesellschaft, in der wir leben– zustehen. Aber all diese Wahrnehmungen und Vorstellungen laufen als Filme und Bilder in unserem Geist ab. Unsere „innere Welt“ – die Bilder, Gefühle und Situationen, die unsere Vorstellungskraft uns zeigt, sind gar nicht so strikt zu unterscheiden zwischen „außen=wirklich, real“ und „innen=Vorstellungen, Phantasien, Träume“. Denn beide sind gleichermaßen in unserem Geist. Der Geist ist immer schöpferisch, er schläft nie. Und wir sind Geist. Doch sind wir der Macht unseres Geistes nicht bewusst. Wir denken vielleicht sogar, wir könnten denken, was wir wollen, ohne dass dies irgendwelche Auswirkungen auf uns hätte. Jedoch ist buchstäblich alles, was wir jetzt wahrnehmen, nur die Auswirkung unseres Denkens. Soviel zur Macht unseres Geistes.
Auch wenn wir uns unseres Geistes nicht bewusst sind, bleibt seine Schöpferkraft erhalten – wir werden nur nicht wissen, woher all dies kommt, was wir erleben. Man könnte sagen, unser Geist erzeugt jetzt Wolken um uns herum, und wir wissen nicht, woher diese Wolken kommen. Und diese Wolken hüllen alles um uns herum ein, es wird immer dunkler um uns. Das Licht scheint immer mehr zu verschwinden – und wir haben das Gefühl, dass wir nichts dagegen machen können. Da wir nicht wissen, dass all die Wolken nur Fehlschöpfungen unsers Geistes sind, glauben wir, ihnen ausgeliefert zu sein –wir statten sie sozusagen mit einem Eigenleben aus.
So lebst auch du nun in einer Welt der Wolken, der Dunkelheit, in der du meinst, dich zurechtfinden zu müssen. Eine vage Sehnsucht lässt dich zwar nach dem Lichte suchen, doch suchst du dort danach, wo es nicht ist – in den Wolken. Wenn du aber einmal beschließt, durch die Wolken hindurchzugehen, kommst du automatisch zum Licht, das hinter den Wolken immer schon da war – doch konntest du es nicht sehen, da du so sehr mit deinem Leben in den Wolken beschäftigt warst. Dein Geist ist dieses Licht. Er ist die Quelle der Wirklichkeit, die wiederum nur Licht hervorbringt. Wenn du dir aber deiner Quelle nicht bewusst bist, dann meinst du, dass dich Dinge bedrängen, über die du keine Gewalt hast. Dies sind die Wolken. Doch denkst du, sie wären wirklich, eine echte Bedrohung für dich, vor der du dich schützen müsstest. Dies sind weitere Wolken. Immer mehr Wolken umgeben dich, und du bemerkst nicht, dass du sie selber erzeugst. Um diesem Teufelskreis zu entrinnen, musst du zuerst lernen, dass all die beängstigenden Dinge, die du zu erleben scheinst, von deinem eigenen Geist kommen. Dann musst du begreifen lernen, dass es nur Wolken sind. Sie können dich nicht bedrohen, und du brauchst dich vor ihnen nicht zu schützen. Dein Groll, dein Gefühl, ein Opfer zu sein, das seinem Schicksal hilflos ausgeliefert ist, deine Schuldgefühle, deine Wut und dein Groll, deine Verletzbarkeit und Schwäche, all die Leiden sind nur Fehlschöpfungen deines unbewussten Geistes, sind nur Wolken. Sie können dich nicht zurückhalten. Und wenn du deinen ganzen Groll hinter dir gelassen hast, dann taucht das Wunder vor dir auf – das Licht des Geistes, dessen du dir wieder bewusst wirst.
Nichts ändert sich, außer du änderst dich- und dein Denken sowie deinen Umgang mit Gefühlen. Alles ändert sich, wenn du dich änderst. Wem du Widerstand leistest, das stärkst du. Energie fließt dorthin, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest. Wenn du möchtest, öffne deinen Geist für eine andere Sichtweise, ein anderes Denksystem als das der Angst deines kleinen Ichs. Dann meditiere folgende Sätze, auch wenn dein konditionierter ängstlicher Egoverstand dagegen wettert und nichts versteht:
Du bist nicht das Opfer der Welt, die du siehst. Du regst dich nie aus dem Grund auf, den du meinst. Du hast allem, was du siehst, die gesamte Bedeutung gegeben, die es für dich hat. Dein Geist ist mit vergangenen Gedanken beschäftigt. Wahrnehmung ist Projektion. Deine Gedanken sind Bilder, die du gemacht hast. Du erfährst die Wirkungen deiner Gedanken nicht allein. Die Welt, die du wahrnimmst, ist ein Spiegel deines (und des kollektiven menschlichen) Denkens. Wenn du nicht glücklich und nicht in Frieden bist: Geh in die Stille. Entschließe dich, die Dinge anders zu sehen. Du bist nicht getrennt. Deine Urteile und Angriffsgedanken erzeugen deine Verletzlichkeit. Du bist nicht das Opfer der Welt, die du siehst. Hol dir deine Kraft zurück. Du kannst der Welt, die du siehst, entrinnen, indem du deine Urteile und Angriffsgedanken aufgibst. Es gibt eine andere Art, die Welt zu betrachten. Wähle neu. Sei dir all deiner Gefühle und Gedanken bewusst. Beobachte sie, gib Ihnen achtsam Raum und erlaube dir, alle deine Gefühle zu fühlen und lass sie durch deinen Körper fließen. Lass Kontrolle und Bewertung los und übergib deine Angst vertrauensvoll an die Liebe, die dich erhält. Die Liebe die du bist. Versuche nicht die Welt zu verändern, sondern entscheide dich, dein Denken über die Welt zu ändern. Bitte um eine neue Sicht. Du könntest stattdessen Frieden sehen. Mach Frieden zu deinem obersten Ziel. Öffne dich vertrauensvoll der leisen Stimme der Liebe und Verbundenheit in dir und lass dich von ihr führen. Liebe – und dann tu was dir dein Herz rät.
Dies ist eine Unabhängigkeitserklärung deiner persönlichen Freiheit.
Diese Freiheit wünscht,
Dr. Wolf Maurer
Das Hörbuch zum Thema:
PSS 1: Wenn die Seele die Sprache verliert…wie der Umgang mit Gefühlen krank macht
Weiterführende Hörbücher:
PSS 1, 8, 18, 19, 23, 26