Bewusstseinstexte Dr. W.-J. Maurer

Besinnung zu Pfingsten: Der Himmel ist eine Entscheidung- Eines ander´n Geistes Kind werden

von Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer

 

Unser kleines Gewohnheits-Selbst,unser Angst-Ich, konstelliert sich aus den lieblosen Gedanken und Verhaltensweisen, die mit Trennung und mit Selbstbezogenheit zu tun haben.

Unsere Identifikation mit unserem kleinen Selbst,dem Angst-Ich und seinen trennenden und urteilenden Gedanken,macht aus uns eine gefährdete isolierte verkörperte Insel der Besonderheit im Strom des Lebens,die sich zu anderen mit Konkurrenz und Abwehrkämpfen in Beziehung setzt.

Diese besondere Beziehung der Selbst-Bezogenheit hat zur Folge, daß wir jede Situation defensiv danach beurteilen,ob sie einzig und allein dem eigenen Vorteil dient.

Besonderheit ist der große Diktator, der falsche Entscheidungen diktiert.

Sie versperrt uns den Zugang zur Liebe und zum Frieden.

Um unser Leben von der Hölle der Isolation, der Angst, der Anspannung und des Kampfes zwischen Gewinnern und Verlierern, der auf Mangeldenken beruht, zu verändern, brauchen wir spirituelle Intelligenz, um die es am Pfingstfest geht.

Spirituelle Intelligenz als die Fähigkeit, sich als wesentlich verbunden zu sehen, sich weise und mitfühlend zu verhalten und ungeachtet der Situation den inneren und äußeren Frieden zu wahren.

Also genau das Gegenteil des isolationistischen Denksystem der Besonderheit, was als Ersatz für und Blockade vor der Erfahrung von vollkommener Fülle und bedingungsloser Liebe und freudvollem Frieden zu verstehen ist.

Dies erfahren wir, wenn wir uns unserem höheren Selbst als Ratgeber zuwenden,einem Geisteszustand, der sich über liebevolle Gedanken und Handlungen definiert, die mit essentieller Verbindung,Weisheit, Mitgefühl und Selbstlosigkeit zu tun haben.

Wenn wir uns mit unserem kleinen Angst-Ich,dem Ego, identifizieren und es als Ratgeber wählen, projizieren wir sowohl unsere Schattenseiten als auch unser Licht auf etwas oder jemand außerhalb von uns in der subjektiv verzerrten Wahrnehmung der Welt da draussen.

Die schwarz-weiss gespaltene ilusionäre Welt unserer Projektion ist dann die Wahrnehmung eines Schlachtfeldes,auf dem sich in besonderen Beziehungen und polarisierten Rollen Heilige oder Teufel,

Verfolger oder Erlöser, Opfer und Retter tummeln.

Wenn wir unser Identitäts- und Vollständigkeitsgefühl von etwas abhängig machen, was im Außen, in unserem Arbeits-und Beziehungsumfeld geschieht, suchen wir in der Welt Sicherheit und Glück, was wir dort, wo alles sich ständig verändert, nicht finden können.

Während wir fieberhaft unseren Götzen nachjagen, zu denen wir eine besondere Beziehung eingegangen sind, erzeugen wir eine endlose Spirale von Wenn- Danns auf der Jagd nach Erfolg und flüchtigem Glück.

Angst ist dabei unser ständiger Begleiter.

Angst, das nicht zu bekommen, was wir zu unserem Glück, zu unserer Vervollständigung unbedingt zu brauchen meinen.

Angst, das wieder zu verlieren, was wir als die Quelle unseres Glücks ansehen und zu unserem goldenen Kalb, unserem Gott gemacht haben.

Unsere sorgenvollen Gedanken befördern uns dann ständig zurück in die Achterbahn der Gefühle.

Das Streben nach Besonderheit geht immer auf Kosten des Friedens.

Wenn wir aus dem Glauben an unseren Mangel und Unvollständigkeit unser Augenmerk auf Besonderheit ausrichten, auf Beziehungen besonderer Liebe oder besonderen Hasses, richten wir uns auf der Suche nach unseren Erlösern auf das aus,was außen ist, um der inneren Arbeit aus dem Weg zu gehen.

Immer dann, wenn wir von einem Ort. ausgehen, an dem unser Gefühl der Vollständigkeit an äußeren Dingen-beruflichen Leistungen, einem anderen Menschen, dem Stand unseres Bankkontos oder dem Zustand unseres Körpers- festgemacht ist, durchläuft unser Verhalten das gesamte Spektrum von Selbstmitleid über Manipulation bis hin zum Angriff, um das zu bekommen und zu behalten, was wir haben wollen, um dem Gefühl eigenen Mangels zu entkommen.

Dann sind Angst, Verzweiflung und Kontrolle die Triebkräfte unserer Entscheidungen, und nicht Weisheit oder Mitgefühl.

Das führt aber meist dazu, daß wir genau die Dinge und Menschen verlieren, die wir zu unseren Götzen gemacht haben.

Klingt das vertraut?

Dieses Muster raubt uns den Frieden und ist die Hauptursache lähmender Abhängigkeiten und unserer Sucht nach Beziehungen, Essen, Alkohol und Arbeit, um den Schmerz zu betäuben.

Wenn wir eine äußere Glücksquelle zu unserem Götzen machen, und dieser Götze stürzt, kommen wir mit ihm zu Fall- und wir fallen hart.

Das Heilmittel für Besonderheit besteht in der Erkenntnis, daß wir alle geistig in uns selbst, in unserem Herzen Zugang zu einem ewigen, unveränderlichen Kern der Liebe haben, der ungeachtet aller Veränderungen und Umbrüche in unserem Umfeld stets vollkommen bleibt.

Immer dann, wenn wir ein Gefühl des Mangels zulassen, entscheiden wir uns für den Glauben, daß die Liebe unvollkommen ist und somit auch wir unvollkommen, getrennt und allein sind.

Unser Verhalten mag unvollkommen sein (und ist es häufig auch), aber wir sind nur auf der Ebene des Geistes wirklich zu Hause.

Auf dieser spirituellen Ebene gilt es eine Wahl, eine Entscheidung zu treffen:

Sie können sich für den Glauben entscheiden, daß Sie vollkommen und ganz geschaffen wurden,

oder

Sie können glauben, daß Sie unvollkommen sind und deshalb allen Grund haben, sich allein und benachteiligt zu fühlen, Angst zu haben und zu glauben, daß Sie zu anderen Menschen in Konkurrenz stehen.

Diese beiden Denksysteme der vollkommenen Liebe und wechselseitigen Verbundenheit (die Grösse des wahren Selbst)

oder

der Angst, der Trennung und des Mangels

stehen Ihnen zur Auswahl (die Kleinheit des Ego).

Und wenn Sie Angst bekommen, ist völlig klar, für welches Denksystem Sie sich in Ihrem Geist entschieden haben, wes Geistes Kind Sie sind.

Sie haben sich für das Ego entschieden, wenn Sie nicht im Frieden sind,

und für die Liebe, wenn Sie Freude erfahren.

Jede Entscheidung, die Sie treffen, entstammt dem, wovon Sie denken, Sie seien es, und stellt den Wert dar, den Sie sich selbst beimessen.

Entscheiden Sie sich für Kleinheit (der Angst) und Besonderheit der trennenden Ego-Perspektive, so werden Sie keinen Frieden haben, denn das Ego lebt vom Drama, Vergleich, Verurteilen und vom Konflikt.

Sorgenvolle Gedanken bringen Sie dazu, Ihre wahre Grösse (der bedingungslosen Liebe) zu vergessen und sind Ausdruck des Ego-Teufelskreislaufes des Urteilens und der Angst vor Urteilen.

Verbindung zu anderen Menschen ist aber letztlich alles, was wirklich zählt.

Will ich Geißel des Egos und der Angst,
oder Gastgeber der Liebe sein?

Meine Wahl,um die ich bei jeder alltäglichen Begegnung und Entscheidung gebeten werde, besteht in dieser Wahl der Perspektivenänderung meines angstbasierten Denkens und der vertrauensvollen Erinnerung daran, wer ich wirklich bin.

Nur ohne Liebe sind wir blind.
Und nur die Liebe ist es,
die uns wieder sehend macht.

Wenn wir unsere Sichtweise
auf die Dinge ändern,
dann ändern sich die Dinge.

Nur durch meine Entscheidung für die Liebe ( Mitgefühl und Freude) und nur in dem ich die Kleinheit, das kleine Selbst und kleines angstbasiertes Denken und urteilende und konkurrierende Verhaltensweisen loslasse, kann ich glücklich werden.

Bringen meine Gedanken und mein Handeln mich der Freude der Verbundenheit näher oder sorgen sie dafür, dass ich mich von ihr entferne?

Krankheit ist Isolation.

Je mehr Sie der Geisteskrankheit der Besonderheit und ihrem ständigen Auf und Ab jedoch den Rücken kehren und sich dem unveränderlichen Kern der Liebe zuwenden, den Sie z.B. in der Stille, der Natur, in der Meditation oder im Gebet erfahren können, umso präsenter, gesünder und im Frieden sind Sie und umso mehr Geistesgesundheit, Weisheit und Mitgefühl tragen Sie in Ihr Umfeld hinein.

Wenn Sie jenseits der Gedanken und Urteile Ihres kleinen Angst-Ichs Ihr wahres Selbst als die bedingungslose Liebe erkennen, sind Sie in Sicherheit, zu Hause, von der Last der Welt befreit, im Frieden und damit geheilt, weil Sie Gedanken der Liebe denken.

Trennung und Urteil aber führen zu Unfrieden und Krankeit.

Solange wir glauben, um ganz zu sein und erfüllt leben zu können, nach materiellen Dingen und anderen Körpern in der äusseren Welt suchen zu müssen, um von ihnen das zu bekommen, was wir uns so sehr ersehnen, können wir nur bedingt lieben und trennen uns von dem was längst in uns ist: Freude, Frieden, Glück, Sicherheit ohne Ende
– mit einem Wort: Liebe.

Diese Dinge können wir nur in unserem Geist finden.

Und was können wir dazu tun, damit diese Dinge – Freude, Frieden, Glück, Sicherheit ohne Ende – endlich unser werden?

Wir brauchen nur aufzuhören, außerhalb von uns zu suchen. In uns ist alles bereits fertig und wartet nur darauf, wieder entdeckt zu werden:
Freude, Frieden, Glück, Sicherheit – das alles liegt in uns.

Mehr noch: Das alles sind wir.
Wir sind unverlierbar Kinder der Liebe.

Der Himmel ist eine Entscheidung, die wir treffen- wes Geistes Kind wir in Wirklichkeit sind.

Möge der heilende Geist über Sie kommen, mögen Sie sich der vollkommenen bedingungslosen Liebe in Ihrem Geist öffnen,

das wünscht Ihnen zum Pfingstfest,

Dr. Wolf Maurer

 

Weiterführende Hörbücher Psychosomatik Scheidegg

PSS Bd. , 5, 7, 9, 14, 1819, 23, 24, 26

 

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