Pessimisten küsst man nicht – Leben aber wie, und wofür?
von Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer
Wir Menschen können nicht einfach so leben.
Wir hinterfragen alles.
Woher kommen wir?
Wohin gehen wir?
Was sollen wir?
Wir wollen das Leben verstehen. Analysieren es , deuten es, zerlegen es und zerstören es dadurch oft.
Dabei hat jeder seine eigene Deutung, was Leben ist, wie die folgende Geschichte eines unbekannten Verfassers zeigt:
Was das Leben ist
Eines Tages beschloss das Leben, eine Umfrage zu machen. Es wollte von allen nur eine Frage beantwortet haben: „Was ist das Leben?“
Die Kuh antwortete: „Das Leben ist grün.“
Die Eule antwortete: „Das Leben ist Nacht.“
Die Lerche antwortete: „Das Leben ist ein blauer Himmel.“
Der Schmetterling antwortete: „Das Leben ist Veränderung.“
Die Sonne antwortete: „Das Leben ist Energie.“
Das Wasser antwortete: „Das Leben ist Fließen.“
Die Steine antworteten: „Das Leben ist fest und beharrlich.“
Der Friedhofswächter antwortete: „Das Leben ist der Anfang vom Ende.“
Und so ging es immer weiter und das Leben sammelte unzählige Antworten, von denen keine der anderen glich.
Am Ende kamen alle Befragten zusammen und stellten nun dem Leben die Frage: „Was bist du nun?“
Da antwortete das Leben: „All das zusammen und noch viel mehr.“
Nur weil man lebt, ist man noch kein Experte für gelingendes Leben – zumindest nicht als Mensch, der nicht mehr auf seine Instinkte vertrauen kann, sondern frei ist, zu wählen und deshalb seine Wahl und seine Art zu leben selbst verantworten muss – am Ende seines Lebens vor allem vor sich selbst. Die Kehrseite der menschlichen Freiheit ist die Verantwortung. Jetzt, wo uns weder Kirche, Staat noch Eltern sagen können oder wollen, was wir tun sollen, wissen viele Menschen nicht mehr, was sie wollen. Und sie haben Angst vor Fehlen, Angst schuldig zu werden. Deshalb nehmen Angsterkrankungen und Angstsymptome in der Moderne in Anbetracht dieses Schwindels der Freiheit extrem zu. Und viele Menschen flüchten vor ihrer Autonomie in neue Abhängigkeiten, Süchte, Konsumhaltungen, Überanpassung und Normenorientierung. Sie suchen das schnelle Glück im Außen. Wollen das, was alle wollen und suchen. Sie verirren sich in den Angeboten dieser Welt, die ihnen vermeintlich Glück schuldet, und taumeln von einer Enttäuschung in die Nächste. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, die Verzweiflung lauert aber unvermeidlich. Denn das schelle Glückserleben zerstört die menschliche Urmotivation nach Sinnerfüllung .Sinn ist wichtiger als Glück. Und die Suche nach Sinnmöglichkeiten stärkt und macht zufrieden, widerstands-und auch leidensfähig. Optimisten haben es bei Niederlagen leichter im Leben, weil sie Vertrauen haben, daß sich die Dinge auch wieder bessern, daß es auch noch andere befriedigende Lebensbereiche gibt und man selbst etwas dazu beitragen kann, daß es bald wieder aufwärts geht. Pessimisten betreiben dagegen permanente Enttäuschungsprophylaxe, erkaufen sich dies allerdings oft mit einer permanenten Dämpfung positiver Gefühle. Und sie sind leider weniger beliebt. Man wird nicht so leicht warm mit ihnen. Wie Martin Seligman dies schön beschreibt in seinem Buch mit dem Titel: „Pessimisten küsst man nicht.“
Da fällt mir folgende Geschichte ein (von einem unbekannten Verfasser):
Die Geschichte von den ungleichen Zwillingen
Es waren einmal Zwillinge, die glichen sich äußerlich wie ein Ei dem anderen. Ansonsten waren aber vollkommen verschieden.
Wenn es dem einen zu heiß war, war es dem anderen zu kalt. Wenn der eine sagte: “Die Musik ist zu laut”, wollte der andere die Musik noch lauter. Und der auffälligste Unterschied zwischen den beiden war der, dass der eine von ihnen zu jeder Stunde optimistisch und zuversichtlich war, während sich der andere immer schlecht gelaunt und und pessimistisch gab.
Als sie nun eines Tages Geburtstag hatten, wagte der Vater der Zwillinge ein Experiment: Er wartete am Vorabend des Geburtstages so lange, bis seine Söhne eingeschlafen waren, und machte sich dann heimlich ans Werk.
Er füllte das Zimmer des Pessimisten bis unter die Decke voll mit den schönsten Geschenken: Spielzeug, Sportgeräte, technische Geräte und vieles mehr. Dem Optimisten aber legte er nur einen stinkenden Haufen Pferdeäpfel ins Zimmer – sonst nichts. Nun war er gespannt, was passieren würde.
Am nächsten Morgen schaute der Vater zuerst ins Zimmer des Pessimisten. Er fand ihn laut klagend am Boden sitzen, inmitten der ganzen wundervollen Geschenke.
“Warum weinst du denn?” fragte der Vater.
“Erstens, weil meine Freunde neidisch sein werden, zweitens, weil ich die ganzen Gebrauchsanleitungen lesen muss, bevor ich mit den Geschenken etwas anfangen kann, drittens, weil ich für die meisten dieser Spielsachen ständig neue Batterien brauchen werde und viertens, weil im Lauf der Zeit bestimmt ein paar von den Spielsachen kaputtgehen werden!”
Darauf ging der Vater in das Zimmer des optimistischen Zwillings. Dieser hüpfte vor Freude um die Pferdeäpfel herum.
“Warum bist du denn so fröhlich?” fragte der Vater.
“Ganz einfach”, antwortete dieser “weil irgendwo unter dem ganzen Mist doch ein Pony versteckt sein muss!”
Man kann , wenn man dies denn möchte, an seiner Lebenseinstellung, inneren Haltung und eingefahrenen Denkmustern arbeiten, obwohl aus einem eingefleischten introvertierten Pessimisten nur schwerlich eine extrovertierte Stimmungskanone und ein unverbesserlicher Optimist werden wird. Hier begrenzen Gene und Temperament den Spielraum, den wir aber dennoch haben. Zu 40% entscheidet unser Denken, unsere bewusste Aufmerksamkeitsfokussierung und unser Verhalten über das eigene Glück. Deshalb stellt sich die Frage, was machen Sie mit Ihren 40%?
Übernehmen Sie Verantwortung für Ihre Spielräume?
Wir bestimmen zwar nicht die ausgeteilten Karten des Lebens. Aber wie wir mit den uns zugeteilten Karten spielen, liegt in unserer Hand.
Wir haben es in der Hand, wenn wir unsere Schwächen kennen, aus ihnen eine Stärke zu machen und uns nicht auf unsere Defizite zu reduzieren, sondern mehr auf das Gelungene und eigene Stäken zu besinnen. Dies zeigt die folgende Geschichte (ebenfalls von einem mir unbekannten Verfasser):
Vom Jungen, dem ein Arm fehlte
Es war einmal ein Junge. Er war mit nur einem Arm auf die Welt gekommen, der linke fehlte ihm.
Nun war es so, dass sich der Junge für den Kampfsport interessierte. Er bat seine Eltern so lange darum, Unterricht in Judo nehmen zu können, bis sie nachgaben, obwohl sie wenig Sinn daran sahen, dass er mit seiner Behinderung diesen Sport wählte.
Der Meister, bei dem der Junge lernte, brachte ihm einen einzigen Griff bei und den sollte der Junge wieder und wieder trainieren. Nach einigen Wochen fragte der Junge: “Sag, Meister, sollte ich nicht mehrere Griffe lernen?”
Sein Lehrer antwortete: “Das ist der einzige Griff, denn du beherrschen musst.”
Obwohl der Junge die Antwort nicht verstand, fügte er sich und trainierte weiter.
Irgendwann kam das erste Turnier, an dem der Junge teilnahm. Und zu seiner Verblüffung gewann er die ersten Kämpfe mühelos. Mit den Runden steigerte sich auch die Fähigkeit seiner Gegner, aber er schaffte es bis zum Finale.
Dort stand er einem Jungen gegenüber, der sehr viel größer, älter und kräftiger war als er. Auch hatte der viel mehr Erfahrungen. Einige regten an, diesen ungleichen Kampf abzusagen und auch der Junge zweifelte einen Moment, dass er eine Chance haben würde.
Der Meister aber bestand auf dem Kampf.
Im Moment einer Unachtsamkeit seines Gegners gelang es dem Jungen, seinen einzigen Griff anzuwenden – und mit diesem gewann er zum Erstaunen aller.
Auf dem Heimweg sprachen der Meister und der Junge über den Kampf. Der Junge fragte: “Wie war es möglich, dass ich mit nur einem einzigen Griff das Turnier gewinnen konnte?”
“Das hat zwei Gründe: Der Griff, den du beherrschst, ist einer der schwierigsten und besten Griffe im Judo. Darüber hinaus kann man sich gegen ihn nur verteidigen, indem man den linken Arm des Gegners zu fassen bekommt.”
Und da wurde dem Jungen klar, dass seine größte Schwäche auch seine größte Stärke war.
Wir Menschen haben die unverbrüchliche Freiheit, zu allen Dingen des Lebens Stellung zu nehmen, jeder Situation eine sinnvolle Antwort abzuringen durch einen Einstellungswandel, eine schöpferische Tätigkeit, durch unseren Einsatz für ein Werk oder einen anderen Menschen -und dabei auf der Reise unser Herz und unseren Geist offen zu halten für all die vielfältigen Sinneserfahrungen, Empfindungen und Gefühle, die letztlich zusammen das Glück der Fülle ausmachen.
Gehen Sie stets auf die Suche nach dem, was lhrem Leben eine Bedeutung verleiht, auf die Suche nach einer sinnvollen Antwort auf die Fragen des Lebens. Nicht das Leben, sondern Sie selbst sind der vom Leben befragte.
Ich persönlich halte es da mit George Bernhard Shaw:
„The reasonable man adapts himself to the world; the unreasonable one persists in trying to adapt the world to himself. Therefore, all progress depends on the unreasonable man.”
(Übersetzung: “Der vernünftige Mensch passt sich der Welt an; der Unvernünftige beharrt darauf, die Welt an sich anzupassen. Daher hängt jeder Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab.”)
Dies ist die wahre Freude im Leben,
gebraucht zu werden für einen Zweck,
den Du selbst als einen machtvollen erkennst.
Eine Kraft der Natur zu sein,
anstelle eines fiebrigen, selbstsüchtigen, kleinen
Bündels von Unpässlichkeiten und Beschwerden,
sich beklagend, dass die Welt sich einfach nicht dem Zweck
verschrieben hat, Dich glücklich zu machen.
Ich bin der Meinung,
dass mein Leben der gesamten Menschheit gehört
und dass es mein Privileg ist, solange ich lebe,
für sie zu tun, was immer ich kann.
Ich will mich vollständig verausgabt haben,
wenn ich sterbe, denn je mehr ich mich eingebe,
desto lebendiger bin ich.
Ich freue mich des Lebens um seiner selbst willen.
Das Leben ist keine spärliche Flamme für mich.
Es ist eine Art leuchtende Fackel,
die ich für diesen Moment ergriffen habe,
und ich will sie so hell wie möglich brennen lassen,
bis ich sie an zukünftige Generationen weiterreiche.
George Bernhard Shaw
Mut zum Eigen-Sinn und Engagement für das, was Ihnen persönlich wichtig ist
wünscht Ihnen
Dr. Wolf Maurer
Schau dir das folgende Video an und entdecke die Kraft deines Potentials,wenn du der inneren “What if“-Stimme glaubst und ein Möglichkeitsdenker wirst – auch dein Leben kann sich jederzeit radikal ändern –
“Es geschieht dir nach deinem Glauben“ (lies hierzu auch meinen gleichlautenden Bewusstseinstext)
“Liz Murray – For the Love of Possibility (TEDxYouth)”
“Ben Underwood miracle”
Weiterführende Hörbücher:
PSS 1, 8, 14, 17, 18, 19, 23, 24